Das Bestellwesen sollte dringend überarbeitet werden!
Folgende Funktionen sind nicht praxisgerecht oder mangelhaft: Das soll am Beispiel eines Artikels erklärt werden, bei dem ein Mindestbestand von beispielsweise 10 Stück eingetragen ist.
a. Lagerbedarf ermitteln: Hier kann eine Markierung bei „Negatives Lager mit Null vorbelegen“ gesetzt werden. Ist diese Markierung gesetzt und ein Lagerbestand von z,B. -5 vorhanden, dann führt dies dazu, dass das Lager nicht auf den Mindestbestand aufgefüllt wird. Es werden also bei unserem Beispiel nicht 15 Stück sondern nur 10 Stück bestellt. Nach dem Wareneingang weist das Lager also 5 Stück aus. Beim nächsten Aufruf von „Lagerbedarf ermitteln“ werden also nochmals 5 Stück bestellt. Das bedeutet: Zwei Lieferungen, doppelte Frachtkosten und einen zusätzlichen Mindermengenzuschlag!
b. Im Artikelstamm fehlt ein Feld für „Mindestbestellmenge“: Gleicher Artikel wie im Beispiel vorher: Durch Lagerabgang sinkt der Bestand z.B. auf 9 Stück. Mit „Lagerbedarf ermitteln“ schlägt das Bestellsystem als Bestellmenge 1 Stück vor. Die kostengünstige Liefermenge (ohne Mindermengenzuschlag, günstige Preisstaffel und Fracht) wären aber 100 Stück. Wenn nicht automatisch, dann kann dies nur mit großem Aufwand erkannt werden!
Man kann sich vorstellen, dass hier für den, der das (ja nicht gerade billige) Bestellwesen intensiv nutzt, der große Ärger vorprogrammiert ist!
Es ist kaum vorstellbar, dass es über das Best.-System nicht möglich sein soll:
a. Kostenintensive Mehrfachbestellungen zu vermeiden.
b. Bei einer Bestellung die mit dem Lieferanten vereinbarte oder mögliche Mindest-Bestellmenge zu berücksichtigen.
Hier ein echtes Beispiel, welches uns ein Kunde berichtet hat: Ein Hersteller liefert Hydraulik-Schläuche wenn es sein muss (gegen entsprechenden Aufpreis) auch in Wunschlängen. Die kostengünstige „Mindestbestelllänge“ läge z.B. bei 25 Meter, von der unser Kunde selbst die Länge nach Bedarf abschneiden kann. Nach dem hier geschilderten Beispiel würde aber vom Bestellsytem ohne manuellen Eingriff mindestens 1 Meter (oder ein vielfaches davon) bestellt. Also mit Sicherheit ein Maß, welches der Kunde so, weil zu kurz, überhaupt nicht verwenden kann, oder nochmals kürzen – und den Rest wegwerfen – muss!
Franz Ludwig
-
Franz Ludwig kommentierte
2. Nachtrag.
Immer wieder beschweren sich Anwender über das Bestellwesen! Aktuell wieder ein großer Kunde mit immerhin 6 Arbeitsplätzen! Der bereits mit dem Gedanken spielt, sich nach einer anderen Software umzusehen.In erster Linie darüber, dass nicht nach Bestellungen gesucht werden kann.
Zum zweiten darüber, dass die Projetzuordnung erst beim speichern abgefragt wird - und wenn man nicht aufpasst, die Bestellung dann in "Dokumente ohne Projektzuordnung" landet und relativ mühsam wieder verschoben und zugeordnet werden muss.Franz Ludwig
-
Franz Ludwig kommentierte
Ergänzung:
In Verbindung mit dem Bestellwesen wird bei der Verbuchung des Wareneingangs zwangsweise ein Lagerartikel mit Lagerbestand erzeugt. Dies auch dann, wenn für den Anwender die Lagerbewegungen gar nicht wichtig sind, in den "Einstellungen" also mit "Manuell" vorbelegt ist.Oft soll trotzdem eine Inventur durchgeführt werden - durch das unkontrollierte erzeugen von Lagerartikeln wird die Zählliste unübersehbar groß, gefüllt mit Artikeln, die man gar nicht lagert.
Eine Bereinigung durch den Kunden selbst ist so gut wie unmöglich! Die Inventurzählliste wird von mal zu mal umfangreicher.
Franz Ludwig